Insbesondere für Chinas Straßenverkehrswege rückt ein Kollaps in immer greifbarere Nähe. Täglich quelen sich Abermillionen von Autos durch die engen Straßenschluchten der großen chinesischen Metropolen.

In diesem Zuge kommt es nicht nur zu teilweise astronomischen Fahrtzeiten, um in ein und derselben Stadt von A nach B zu gelangen, sondern auch die Luftverschmutzung nimmt in weiten Teilen des Landes immer stärker zu.   

Aus diesem Grund tätigen chinesische Staatsunternehmen gerade riesige Investitionen in Form von frischen Darlehen in die beiden amerikanischen Hyperloop-Startups Arrivo und Hyperloop Transportation Technologies (HTT) in Höhe von $1 Milliarde respektive $300 Millionen.

Noch hat eine Realisierung der weltweit ersten Hyperloop-Strecke zwischen Abu Dhabi und Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten die Nase vorn. Doch da China substanzielle Investitionen in diese Technologie vornimmt, könnte die erste vollumfängliche Hyperloop-Strecke letztendlich vielleicht doch im Reich der Mitte entstehen.

Die beiden amerikanischen Startups haben sich hohen Zielen verschrieben. Arrivo hat sich auf eine Verkehrsberuhigung auf Autobahnen mittels des Baus einer separaten Spur fokussiert, die es Fahrzeugen ermöglichen würde, bei Geschwindigkeiten von 320 km/h auf speziellen Magnetschlitten in einer luftdicht abgeschlossenen Röhre transportiert zu werden.

Arrivo hat bislang zwar keine Pläne zum Bau eines Hyperloop-Systems in China angekündigt, doch Co-Gründer Andrew Liu erklärte gegenüber Bloomberg, dass sich die jüngst zugesagte Finanzierung in Höhe von $1 Milliarde als ausreichend erweisen könnte, um „bis zu drei Röhren eines kommerziellen und städteweiten Hyperloop-Systems zu bauen, das sich über 9,5 bis 14,4 Kilometer pro Sektion erstrecken würde.

Wie zuletzt berichtet, hat man sich bei Hyperloop Transportation Technologies (HTT) bereits dazu entschieden, wo der erste in China aktive Hyperloop gebaut werden soll. Bei HTT wird auf Basis des Baus einer Vakuumröhre geplant, die im Gegensatz zu Fahrzeugen menschliche Passagiere in Kapseln zu jeweils 30 Personen bei Geschwindigkeiten von bis zu 1.200 km/h befördern soll.

Der Löwenanteil der jüngst zugesagten Finanzierungsrunde wird in den Bau einer 10 Kilometer langen Strecke in der Provinz Guizhou fließen. Unter Bezugnahme auf eine Pressemitteilung stellt der angedachte Bau dieses Hyperloops bereits den dritten Abschluss eines Vertrages für die Erstellung eines Hyperloop-Systems (nach Abu Dhabi und der Ukraine) dar.

Der Bau von Hyperloop-Systemen erweist sich weltweit als sehr kostspielig. Doch der Bau von Hochgeschwindigkeitsalternativen zum Fahrzeug-basierten Verkehr stellt nur eine von mehreren Alternativen im Umgang mit Verkehrsstaus, die urbane Zentren plagen, dar.

In China versucht man diesem Problem nun beispielsweise auch mittels einer Restriktion der Fahrtzeiten beizukommen. Gleichzeitig werden die Aktivitäten von Fahrradverleihnetzwerken massiv unterstützt, was bereits zu einer Drosselung des städtischen Verkehrs von bis zu 12% beigetragen hat. Aus diesem Grund darf ein Hyperloop-Ticket, wenn das System erst einmal gebaut worden ist, nicht zu teuer sein.

Auch die Beförderungskapazitäten werden – bei Beförderungskapseln von 30 Personen – eine gewichtige Rolle spielen, wenn man bedenkt, dass allein in Shenzhen 3 Millionen Fahrzeuge unterwegs sind. Ob die potenzielle Inbetriebnahme von Hyperloop-Systemen letztendlich von Erfolg gekrönt sein wird, bleibt abzuwarten. Eine schlechte Idee verbirgt sich bei Analyse der aktuellen Verkehrssituation dahinter jedoch gewiss nicht

Diese Zusammenfassung basiert auf einem Originalbericht, der auf der Seite von futurism.com publiziert wurde.  

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